Eure Trauung, euer Stil: Standesamt, freie Trauung oder beides?

Freie Trauung auf der Dachterrasse unter Freunden

Eine freie Trauung in der Kirche? Das geht: Sobald die Kirche nicht mehr geweiht ist, kann auch dort eine freie Zeremonie stattfinden
standesamtliche Trauung – Mehr als nur Formalität
Viele Paare denken bei einer standesamtlichen Trauung an einen kühlen Raum, einen Beamten, der emotionslos den Text abliest, und eine Zeremonie, die kaum länger als zehn Minuten dauert. Klingt nicht gerade nach Romantik? Dann habt ihr vielleicht noch nicht gesehen, was mittlerweile möglich ist.
Warum das Standesamt unterschätzt wird
Klar, das Standesamt ist der offizielle Part – aber das heißt nicht, dass es keine Emotionen geben kann. Viele Rathäuser haben inzwischen wunderschöne Trauräume, historische Säle oder sogar Außenstellen an besonderen Orten. Von alten Weingütern über Schlossgärten bis hin zu modernen Lofts – ihr müsst nicht unbedingt in einem Amtszimmer „Ja“ sagen.
Tipp: Informiert euch frühzeitig über besondere Trauorte eurer Stadt. Manche Gemeinden bieten überraschend schöne Alternativen an!
Herausforderung: Anmeldung erst sechs Monate vorher
Ein echtes Problem ist, dass ihr die Trauung erst sechs Monate vor dem Termin anmelden könnt – doch viele Locations sind ein Jahr oder länger im Voraus ausgebucht. Wie löst ihr dieses Dilemma?
✔️ Möglichkeit 1: Sichert euch eure Wunschlocation mit einem flexiblen Vertrag und informiert sie über eure Wunschtermine. Viele Locations sind daran gewöhnt, dass sich Standesamt-Termine erst später finalisieren lassen.
✔️ Möglichkeit 2: Wählt ein Datum in der Nebensaison – weniger Paare bedeuten weniger Terminprobleme.
✔️ Möglichkeit 3: Falls es mit der Wunschuhrzeit oder dem gewünschten Tag nicht klappt, könnt ihr immer noch eine freie Trauung als Ergänzung planen.
Freie Trauung – Persönlich, flexibel, emotional
Wenn ihr keinen Standardtext hören wollt und eure Zeremonie komplett individuell gestalten möchtet, ist eine freie Trauung genau das Richtige. Ihr bestimmt, wo, wann und wie ihr heiratet – ob in einer alten Fabrikhalle, mitten im Wald oder barfuß am Strand.
Wie läuft eine freie Trauung ab?
Ganz wie ihr wollt! Eine freier Trauredner*in begleitet euch, schreibt eine persönliche Rede und kann eure Geschichte mit Humor, Emotion und Tiefe erzählen. Ihr könnt Rituale einbauen, eure Gäste aktiv einbeziehen oder das Ganze locker halten – es gibt keine festen Regeln.
Tipp: Achtet darauf, einen Rednerin zu wählen, der*die wirklich zu euch passt. Stellt beim ersten Treffen Fragen wie: „Wie persönlich gestaltest du deine Reden? Wie gehst du mit unseren Ideen um?“
Wann macht eine freie Trauung Sinn?
- Ihr möchtet mehr als die standesamtliche Kurzversion, aber keine kirchliche Trauung.
- Ihr habt Gäste aus verschiedenen Kulturen und möchtet eine Zeremonie, die alles vereint.
- Ihr liebt einen bestimmten Ort, der für euch eine Bedeutung hat.
Auch im Standesamt möglich: Persönliche Gelübte und passende musikalische Untermalung
Beides kombinieren – Pro & Contra
Viele Paare entscheiden sich für eine Kombination aus Standesamt und freier Trauung – aber ist das wirklich sinnvoll?
Pro – Warum es eine gute Idee ist:
✔️ Ihr habt die rechtliche Sicherheit durch das Standesamt und die emotionale Tiefe durch die freie Trauung.
✔️ Ihr könnt euch beim Standesamt auf das Offizielle konzentrieren und bei der freien Trauung auf die persönliche Gestaltung.
✔️ Ihr habt zwei Anlässe, mit euren Liebsten zu feiern – wer sagt, dass man nur einmal „Ja“ sagen darf?
Contra – Warum es doppelte Arbeit sein kann:
❌ Zwei Termine bedeuten doppelte Planung – mehr Abstimmung mit Dienstleisterinnen und mehr Organisation.
❌ Es entstehen höhere Kosten, wenn ihr zusätzlich einen Redner*in bucht oder zwei Feiern ausrichtet.
❌ Es kann sich für manche Paare „zu viel“ anfühlen – eine einzige Zeremonie kann genauso emotional sein.
Tipp: Falls ihr beide Varianten wollt, könnt ihr die freie Trauung auch als intime Zeremonie mit wenigen Gästen planen. So haltet ihr den Aufwand geringer.
Herausforderungen & Lösungen – Timing, Erwartungen & Realität
Problem 1: Das Timing-Problem
- Ihr könnt das Standesamt erst sechs Monate vorher fix machen, aber eure Dienstleisterinnen brauchen Planungssicherheit.
Lösung: Haltet mehrere Termine offen und sprecht frühzeitig mit euren Wunsch-Dienstleisterinnen.
Problem 2: Zu viele Meinungen
- Eltern wünschen sich eine kirchliche Trauung, die Trauzeugin schlägt einen freien Redner vor – und ihr?
Lösung: Bleibt bei eurer Entscheidung. Hört euch Meinungen an, aber trefft die Wahl, die sich für euch richtig anfühlt.
Problem 3: Emotionale Erwartungen vs. Realität
- Manche Paare erwarten bei der freien Trauung ein emotionales Feuerwerk – aber manchmal sind es gerade die leisen Momente, die berühren.
Lösung: Keine Zeremonie muss „Hollywood-reif“ sein. Wenn es sich echt anfühlt, ist es perfekt.